100 Jahre Frauenwahlrecht
- Einleitung
- Die Duisburger SPD-Frauen in der Stadtverordnetenversammlung von 1919-1933
- Marie Arning - Wegbereiterin der Duisburger Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen
- 100 Jahre Frauenwahlrecht - Stationen auf dem Weg zur Gleichstellung in Bund, NRW und Duisburg
Als am Sonntag, dem 23. Februar 1919 in Duisburg gewählt worden war, zogen erstmals Frauen in die Stadtverordnetenversammlung ein: von 1919 bis zur Machtübernahme durch die Nationalsozialisten waren es insgesamt 11 Frauen. Die gewählten Abgeordneten für die SPD waren diese vier:
Arning, Maria (Marie), geb. Kall:
Arning, Maria (Marie), geb. Kall:
*19.4.1887 (Bramsche) – † 12.9.1957 (Magdeburg)
Textilarbeiterin, Hausfrau und SPD–Frauensekretärin; später leitende Mitarbeiterin im Arbeitsamt Magdeburg
1919-1920 Mitglied in der Stadtverordnetenversammlung Duisburg (SPD)
Arning, Maria (Marie), geb. Kall:
Cremers, Therese, geb. Krauels:
*11. Januar 1879 in Aachen; † 29. Juli 1950 in Stuttgart
Hausfrau
1919 – 1929 Mitglied in der Stadtverordnetenversammlung Duisburg (SPD)
Arning, Maria (Marie), geb. Kall:
Krämer, Maria , geb. Kiwitt:
*3.1.1887 in Duisburg, † 17.11.1940 in Duisburg-Meiderich
Hausfrau
1921 – 1924 Stadtverordnete in der Stadtverordnetenversammlung Duisburg (SPD). Sie löste Rudolf Paletzki ab, dessen Ersatzkandidatin sie war.
Arning, Maria (Marie), geb. Kall:
Wilke, Magdalena (Magda):
*5.7.1894 in Königsberg/Neumark; † 29.4.1979 in Duisburg
Städtische Wohlfahrtspflegerin
1929 – 1931 Mitglied in der Stadtverordnetenversammlung Duisburg (SPD)
Arning, Maria (Marie), geb. Kall:
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Duisburger SPD-Frauen in Bundestag, Landtag und an der Spitze der Stadt Duisburg
Für den NRW–Landtag:
Waltraud Lauer 1975-1990
Charlotte Kann 1990 – 2005
Gisela Meyer–Schiffer/ später Gisela Walsken 1990 -2012
Sarah Philipp seit 2012
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Für den Bundestag:
Petra Weis 2002 – 2009
Bärbel Bas seit 2009
Arning, Maria (Marie), geb. Kall:
Duisburger SPD-Frauen an der Spitze der Stadt
Arning, Maria (Marie), geb. Kall:
Oberbürgermeisterin: Bärbel Zieling (1997 bis 2004)
Bürgermeisterin: Monika Busse (1997 – 1999; 2002 – 2007)
Einen Sonderstatus bei den ersten Duisburger SPD-Politikerinnen nimmt Marie Arning ein. Sie ist Wegbereiterin und Vorkämpferin der heutigen Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen in Duisburg.
Der frühe Tod ihres Vaters zwang Marie Arning, zur Existenzsicherung der Familie beizutragen. Und so wurde sie nach dem Besuch der Volksschule in Bramsche und Osnabrück Textilarbeiterin. Bis zum 27. Lebensjahr arbeitete sie in einer Textilfabrik, bis sie wegen einer Aussperrung mit ihrer Familie ins Ruhrgebiet übersiedelte. Hier in Duisburg schloss sie sich der SPD und der sozialdemokratischen Frauenbewegung an. 1917-1918/1919 arbeitete sie als Sekretärin in der Zentrale für Arbeiterbildung bzw. als ehrenamtliche Parteisekretärin der SPD Duisburg. 1919 – 1920 war sie Mitglied in der Stadtverordnetenversammlung Duisburg für die SPD. 1920 wurde sie hauptamtliche Frauensekretärin im SPD-Bezirk Niederrhein und Vorsitzende der sozialdemokratischen Frauen des Bezirks Niederrhein. 1922 siedelte sie nach Magdeburg über und übernahm dort die Funktion einer SPD-Bezirkssekretärin für Frauenagitation und den Vorsitz des Ortausschusses der Arbeiterwohlfahrt. 1924 bis September 1930 war sie Abgeordnete im Reichstag der Weimarer Republik (Magdeburg; SPD).
SPD- Frauen in der Stadtverordnetenversammlung 1919 und im Rat der Stadt Duisburg 2019
Die Duisburger AsF-Vorsitzenden 1973 bis heute
Am 24. Juni 1972 beschloss der Parteivorstand der SPD, eine Arbeitsgemeinschaft für Frauen in der SPD zu gründen. Im März 1973 fand die erste Bundeskonferenz der AsF in Ludwigshafen statt und im gleichen Jahr wurde die AsF in Duisburg gegründet. Ihre Vorsitzenden waren seitdem:
1973 bis 1981 Wilhelmine Bertling
1981 bis Anfang 1987 Hanna Pucher
1987 bis Juni 1990 Brigitte Pietsch
1990/1991 Gisela Meyer-Schiffer (Gisela Walsken) und Christa Pfeffer
1991 bis 1994 Gisela Meyer-Schiffer (Gisela Walsken)
1994 bis 2010 Christa Pfeffer
2010 bis heute Martina Stecker
SPD- Frauen in der Stadtverordnetenversammlung 1919 und im Rat der Stadt Duisburg 2019
SPD- Frauen in der Stadtverordnetenversammlung 1919 und
im Rat der Stadt Duisburg 2019
Jahr |
Gesamtzahl Stadtverordnete bzw. Ratsmitglieder |
davon Frauen |
Anzahl SPD-Frauen, Stadtverordnetenversammlung bzw. Rat der Stadt der Stadt |
---|---|---|---|
1919 |
75 |
4 xxxxxx 5,3 |
2 |
2019 |
84 |
31xxxxxx36,9 |
12 |
1850: Das Preußische Vereinsrecht untersagt bis 1908 Frauen die Mitgliedschaft in Vereinen und die Teilnahme an politischen Versammlungen
1879: August Bebel fordert in seinem Werk „Die Frau und der Sozialismus“ die volle Teilnahme der Frau am öffentlichen Leben
1891: Die Sozialdemokratie fordert im Erfurter Programm das Wahlrecht auch für Frauen
1911: Die Sozialdemokratin Clara Zetkin initiiert den ersten Internationalen Frauentag als Kampftag für das Frauenstimmrecht
1918: Im Zuge der Novemberrevolution wird das aktive und passive Wahlrecht für alle Bürgerinnen und Bürger ab 20 Jahren eingeführt
1919: Die sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Marie Juchacz spricht in der Weimarer Nationalversammlung als erste Frau vor einem Parlament
1919: In der Weimarer Verfassung heißt es in Artikel 109, Abs. 2 „Männer und Frauen haben grundsätzlich dieselben staatsbürgerlichen Rechte und Pflichten.“
1945: Die Sozialdemokratin Johanna Niederhellmann wird Bezirksvorsteherin in Ruhrort
1949: Die Sozialdemokratin Elisabeth Selbert kämpft erfolgreich für den Gleichberechtigungsgrundsatz im Grundgesetz, der schließlich in Artikel 3, Absatz 2 verankert wird.
1958: Das „Gesetz über die Gleichberechtigung von Mann und Frau auf dem Gebiet des bürgerlichen Rechts“ tritt in Kraft
1972: Mit der Sozialdemokratin Annemarie Renger wird erstmals eine Frau Bundestagspräsidentin
Die ASF wird in Ludwigshafen gegründet. In Duisburg wird Mischi Bertling die erste ASF-Vorsitzende
1985: Die Gleichstellungsstelle der Stadt Duisburg wird als eine der ersten in NRW eingerichtet
1977: Die Reform des Ehe- und Familienrechts tritt in Kraft
1978: Das erste Frauenhaus in Duisburg wird eröffnet. Die ASF setzt sich seitdem für eine gute Mädchen- und Fraueninfrastruktur in Duisburg ein
1988: Die SPD nimmt die 40-Prozent-Quote in ihre Satzung auf
1994: Artikel 3 GG wird ergänzt: „Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“
1999: Das Landesgleichstellungsgesetz NRW tritt in Kraft
2016: Die gesetzliche Vorgabe für eine Geschlechterquote von 30 Prozent für neu zu besetzende Aufsichtsratsposten in etwa 100 großen Unternehmen tritt in Kraft.
2018: Die Duisburger ASF unterstützt die Initiative der Bundes-ASF zur Streichung des § 219a Strafgesetzbuch
2019: 100 Jahre Frauenwahlrecht – Die Duisburger ASF fordert gemeinsam mit vielen anderen Frauenorganisationen ein Paritätsgesetz